Betriebliche Gesundheitsförderung im öffentlichen Dienst: Ergebnisse einer Wiederholungsbefragung von Führungskräften

Autoren: Ferdinand Gröben und Silke Wenninger

Die erneute Befragung erhob in 2004 den Status Quo der betrieblichen Gesundheitsförderung in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes in Hessen und Thüringen. Die erhobenen Daten geben im Vergleich zu den Ergebnissen der Erstbefragung aus dem Jahr 1999 Aufschlüsse über die Entwicklung der letzten fünf Jahre.

Den Dienststellen, die schon 1999 teilnahmen, wurde ein Fragebogen zugeschickt, den die Führungskräfte entweder selbst oder in einem Telefoninterview gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Universität Karlsruhe ausfüllten.

Das Niveau der betrieblichen Gesundheitsförderung stieg in den Dienststellen des öffentlichen Dienstes in Hessen und Thüringen im Vergleich zu 1999 signifikant an. Dienststellen, die Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung durchführen, tun dies intensiver als 1999. Allerdings ist der Umfang der betrieblichen Gesundheitsförderung im Durchschnitt immer noch sehr niedrig: 86% der Dienststellen bekommen eine „mangelhafte" oder „ungenügende" Bewertung. Der Beratungsbedarf der Dienststellen ist etwas gestiegen: Schwerpunktthemen sind psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Unterstützung erwarten die befragten Führungskräfte vor allem von Unfallversicherungsträgern, Krankenkassen und den staatlichen Ämtern für Arbeitsschutz.

Bedenklich ist, dass nur 64% der Dienststellen den gesetzlichen Vorgaben zur Gefährdungsbeurteilung nachgekommen sind.

Folgerungen: Schwerpunkte sollten in Zukunft auf der Prävention und Reduktion von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, auf der verstärkten Beachtung der kleinen Dienststellen sowie auf der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben liegen.

Förderung

Die Studie wurde durch die Unterstützung der Unfallkasse Hessen, des Bundesverbandes der Unfallkassen und des hessischen Sozialministeriums ermöglicht.

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