Coaching

Coaching ist ein individueller, unterstützender Beratungsprozess. Inhalt dieses Beratungsprozesses können sowohl beruflich, wie auch privat bedingte Probleme sein. Im Sport zu wird der Begriff schon seit längerem verwendet und umschreibt die Beratung, Betreuung und Motivierung von Leistungssportlern vor und während des Wettkampfes. Seit Mitte der Achtziger Jahre nimmt Coaching im deutschsprachigen Raum auch als Instrument der Personalentwicklung im Wirtschafts-, Industrie- und Verwaltungsbereich einen immer größeren Stellenwert ein.

Unter Coaching versteht man die personenbezogene Einzelberatung von Menschen in der Arbeitswelt. Coaching hat viele Erscheinungsformen - von der Vorbereitung auf neue Aufgabenfelder über die begleitende Persönlichkeitsentwicklung bis hin zum Stressmanagement und zur Konfliktbewältigung. Beim Coaching geht es um das kritische Überprüfen und Weiterentwickeln des eigenen Verhaltens im Dialog mit einem neutralen und kompetenten Gesprächspartner.

Der Coach ist vorzugsweise ein externer Einzelberater, er dient als Diskussionspartner, Vertrauter, Motivator. Das zentrale Element des Coachingprozesses ist das differenzierte Verhaltensfeedback an den Coachee. Der Coachee muss sich auf die Veranstaltung „Coaching“ einlassen, um etwas persönlich und beruflich Bedeutsames für sich zu klären, zu erlernen, zu besprechen, einzuüben, auszuwerten oder herauszufinden.

Arbeitsprinzipien für das Coaching

  • Das Unternehmen trifft eine Absprache mit dem Berater über Umfang des Coachings, über Honorar und Modalitäten.
  • Die Unterstützung suchende Führungskraft muss sich trotzdem immer selbst und auf eigenen Wunsch mit dem Berater in Verbindung setzen. Das Unternehmen dient praktisch nur als Kontaktvermittler.
  • Die Beratungssituation ist geschützt gegen alle Einflüsse von außen, auch gegen das Unternehmen selbst. Alles, was besprochen wird, ist vertraulich.
  • Alles, was nicht in zehn Arbeitssitzungen geklärt werden kann, gehört in eine andere Form der Beratung (z.B. Psychotherapie).
  • Der Coachee übernimmt die Information des Unternehmens, damit hinsichtlich der Schweigepflicht des Beraters keine Missverständnisse entstehen.
  • Es kann von Vorteil sein, Beratungsgutscheine zu vergeben, mit denen Führungskräfte zu einer Beratung berechtigt sind, aber selbst entscheiden können, wann und in welchem Umfang sie diese in Anspruch nehmen.

Anlässe für Einzelcoaching

  • Vorbereitungshilfe für die Übernahme neuer Aufgaben
  • Potentialentwicklung
  • Steigerung der Führungskompetenz
  • Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz
  • Hilfestellung zur Bearbeitung von Stress-Situationen

Es muss vor einer Einzelberatung festgestellt werden, ob der Zeitpunkt günstig ist. Dies hängt vom Ausmaß der Auswirkungen des Problems, von dem Umgang der Arbeitsumgebung mit den Auswirkungen, von den Folgen, wenn nichts unternommen wird, von schon unternommenen Maßnahmen und deren Erfolgen und von der Einsicht des Betroffenen ab. In der Spätphase einer problematischen Entwicklung können die Verhaltensmuster z.B. zu festgefahren sein oder die ganze Arbeitsumgebung hat sich an das gestörte Verhalten gewöhnt und unterstützt es. Im letzten Fall muss die ganze Gruppe in die Beratung miteinbezogen werden, im ersten müssen vielleicht zuerst andere Maßnahmen ergriffen werden.

Vorbedingungen für einen erfolgreichen Coachingprozess

  • Vertraulichkeit des Coaches
  • Freiwilligkeit des Coachees
  • gegenseitiges Vertrauen
  • ein störungsfreies Umfeld

Coaching ist ein Prozess mit den folgenden Schritten:

  1. Klärung des Coachingbedarfs
  2. Vorgespräch zwischen Coach und Coachee
  3. Coaching-Sitzungen: diese beinhalten u.a. Situationsanalyse und Zwischenauswertungen
  4. Abschlussevaluation
  5. Transferkontrolle und gegebenenfalls weitere Kurzinterventionen

Beispiele für Interventionsformen

  • Stärken/Schwächen-Analyse
  • Rollenspiele; Situations- und Problembearbeitung
  • Testverfahren/Führungsstilanalysen
  • Ausarbeiten konkreter Handlungspläne für den Alltag und deren Erfolgskontrolle
  • Verhaltenstraining
  • Beobachtung im Arbeitsumfeld
  • Einbeziehen von Kollegen und Vorgesetzte
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